Holz ist ein Industrieprodukt, entstanden aus Bäumen. So gesehen ist der Wald eine Holzfabrik. Diese Fabrik ist allerdings von besonderer Art, denn sie wird mit Sonnenenergie betrieben und der verursachte «Lärm» besteht aus Blätterrauschen und Vogelgezwitscher. Holz ist – wie andere Pflanzenfasern – der einzige Rohstoff, der sich laufend selbst produziert. In vielen Wäldern wird aber deutlich weniger Holz genutzt als nachwächst. Damit entsteht ein Ungleichgewicht, so dass der Schweizer Wald heute nicht nachhaltig aufgebaut ist. Der Wald am Vorberg schützt Gebäude und Strassen der Ortschaft Pieterlen vor Steinschlag. Wegen dem schlechten Zustand der Wälder an der Jurarandkette wurde Ende der 80er-Jahre ein Waldbauprojekt ausgearbeitet mit dem Ziel einer nachhaltigen Pflege der Waldbestände zur Erhaltung und Verbesserung der Schutzfunktion. Da insbesondere aus den Felsbändern der Wester- und Chilcheflue immer wieder Steine ausbrechen, welche das besiedelte Gebiet erreichen, wurden 2003 bis 2005 zudem oberhalb von Pieterlen mehrere Dämme gebaut und Netze installiert. Der Büttenberg und der Jurahang kanalisieren den Westwind und die Bise. Zum Schutz der landwirtschaftlichen Kulturen wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts quer durch das Tal der Leugene mehrere Windschutzstreifen angelegt. Die vielfältigen Bestockungen haben einen günstigen Einfluss auf das Mikroklima und bereichern das Landschaftsbild. Nicht zuletzt sind die Windschutzstreifen auch Lebensraum für zahlreiche Tierarten und ein wichtiges Element des Wildtierkorridors. Sie sollten deshalb möglichst wenigen Störungen unterworfen werden. Industrieholz Aus einem Baumstamm lassen sich nur knapp zwei Drittel des Volumens in Bretter schneiden. Der Rest des Holzes landet in Öfen oder wird industriell verwertet. Dieses Industrieholz ist nichts anderes als Rohholz, das mechanisch oder chemisch «zerkleinert» wird. Holz steckt in vielen Produkten des täglichen Bedarfs - oftmals unbemerkt, weil das «stämmige» Ursprungsmaterial nicht mehr sichtbar ist. Selbst im Orangensaft schwimmt Holz: ohne den beigemischten Zellstoff läge das Fruchtfleisch unten und das Wasser bliebe oben. Fichte Die Fichte (Picea abies) ist ein stattlicher Nadelbaum, der 50 m hoch und 600 Jahre alt werden kann. Wegen ihrer rötlichbraunen Rinde wird sie oft auch Rottanne genannt. «Jede Ficht hat ihr Gesicht» ist ein alter Försterspruch und bringt zum Ausdruck, dass die Fichte eine besonders formenreiche Baumart ist. Die Fichte gedeiht an fast allen Standorten. Ihre Anspruchslosigkeit macht sie für andere Baumarten zu einer beinahe unschlagbaren Konkurrentin. Auch in der Vielfalt der Verwendung ihres Holzes ist die Fichte unübertroffen. Die Fichte ist nicht nur die häufigste Baumart in der Schweiz (4 von 10 Bäumen sind Fichten), sie ist auch der wichtigste Baum für die mitteleuropäische Holzwirtschaft. Waldpflege Damit überhaupt qualitativ hochwertiges Holz geerntet werden kann, muss der Nutzwald zunächst über Jahrzehnte gepflegt werden. Im Wald herrscht ständige Konkurrenz um Licht, Nährstoffe und Raum. In diese Wettbewerbssituation greift der Förster gezielt ein. Die Kunst dabei ist, die Entwicklung des Waldes nicht gegen, sondern mit der Natur zu steuern. Bei einer Durchforstung beispielsweise bestimmt der Förster diejenigen Bäume, welche entfernt werden müssen, damit andere vielversprechende Exemplare günstigere Wachstumsbedingungen haben. Nussbaum Die Walnuss (Juglans regia), auch Welsche Nuss genannt, findet man bei uns meist im Siedlungsraum und eher selten im Wald. Der Baum bevorzugt fruchtbaren Boden in milden Lagen (Weinbauklima). In den Wäldern am Fuss des Vorbergs findet er ideale Wuchsbedingungen. Da der Nussbaum sehr lichtbedürftig ist, braucht er regelmässige Pflege durch den Förster. Nussbaumholz ist mit seiner schwarzbraunen Farbe und den wolkigen Strukturen eines der begehrtesten heimischen Möbelhölzer.
Buche Die Rotbuche (Fagus sylvatica) ist die häufigste Baumart am Vorberg. Obwohl ihre dünne, glatte Rinde anfällig ist auf Steinschlagschäden und Wunden eher schlecht ausheilen, ist die Buche optimal geeignet als Schutz vor Steinschlag. Im Gegensatz zu anderen Baumarten kann die Buche nämlich aufprallenden Steinen viel besser Stand halten. Von der Buche leitet sich das Wort «Buch» ab, weil früher auf dünnen Buchenholztafeln geschrieben wurde.
Schutzbauten Der Eisvogel (Alcedo atthis) ist etwas grösser als ein Sperling. Sein Rückengefieder schimmert blau, der Bauch ist orange gefärbt. Trotzdem ist er schwierig zu beobachten. Oft   sitzt er auf einem über dem Wasser hängenden Ast und hält nach kleinen Fischen Ausschau.   Er brütet an klaren Fliessgewässern, in deren  Steilufern (ursprünglich Prallufer) er eine bis einen Meter lange Brutröhre gräbt. Der frisch gefütterte Jungvogel stellt sich hinter seine Geschwister und wartet geduldig bis er wieder an der Reihe ist.
Pappel Pappeln wachsen schnell und bilden ein weiches Holz. Sie wachsen auch dann weiter, wenn der Baum abbricht oder in einiger Höhe abgesägt wird. Aufgrund ihrer Raschwüchsigkeit und Anspruchslosigkeit wurden vor rund 100 Jahren bei der Anlage der Windschutzstreifen vorwiegend Pappeln verwendet. Daneben wurden auch Fichten, Eichen und Eschen gepflanzt. Im Laufe der Jahre mussten die Pappeln bei der Pflege der Gehölze immer wieder den wertvolleren Baumarten weichen. Heute sind sie nur noch vereinzelt zu finden. Wirkung von Windschutzstreifen In der Umgebung der Windschutzstreifen wird das Mikroklima entscheidend verbessert: Auf der windgeschützten Seite (Leeseite) nehmen Taubildung, Niederschlag und Bodenfeuchte zu, Verdunstung und Winderosion hingegen ab. Dadurch kann die landwirtschaftliche Produktion (je nach Kultur) um 5 % - 50 % erhöht werden.Die Windschutzstreifen – insbesondere die Gehölzränder – sind ideale Lebensräume für zahlreiche Kleintiere wie Igel, Spinnen, Raubmilben oder Marienkäfer, welche sich von Schadorganismen der landwirtschaftlichen Kulturen ernähren. Diese räuberisch lebenden Tiere wirken somit als natürliche Schädlingsbekämpfer. Idealaufbau «Unten dicht und oben licht!» So lautet die Formel für einen optimal aufgebauten Windschutzstreifen. Am Boden muss die Bestockung möglichst geschlossen bleiben, damit keine Windbeschleunigung durch Düsenwirkung entstehen kann. Der obere Teil hingegen sollte aufgelockert werden um Luftwirbel zu verhindern.  Der Windschutz der Gehölzstreifen wirkt sich bis in eine Entfernung aus, die ungefähr der zehn- bis fünfzehnfachen Baumhöhe entspricht. Die Schutzstreifen müssen daher in bestimmten Abständen hintereinander angelegt werden. Sie sollten ausserdem im rechten Winkel zur Hauptwindrichtung stehen. Dachs Der Dachs (Meles ) ist ein kurzbeiniges, plump wirkendes Raubtier. Da er den Tag meist in seinem Bau verschläft und erst in der Dämmerung oder nachts aktiv wird, lässt sich der Dachs nur schwer in freier Wildbahn beobachten. Seine Höhle, den Dachsbau, gräbt er selbst. Nur selten erweitert er die Höhlen anderer Tiere (z. B. Fuchs) auf seine eigene Körpergrösse. Dachse halten oft über mehrere Generationen an ihrem Bau fest, so dass mit der Zeit weitläufige Röhrensysteme mit mehreren Eingängen und Kesseln entstehen.
Mobilität ist für Wildtiere überlebenswichtig. Manche Arten wechseln saisonal vom Sommer- in den Winterlebensraum und andere pendeln zwischen Ruheplatz, Weidegrund oder Jagdrevier. Auch Jungtiere begeben sich auf Wanderschaft, wenn sie eine neue Heimat suchen müssen. Von besonderer Bedeutung sind dabei die überregionalen Routen, welche den Tieren auch Fernwanderungen ermöglichen. So benutzen beispielsweise die Wildschweine für ihre Wanderungen durch die Schweiz seit Generationen stets dieselben Korridore. Wo diese «Verkehrswege der Wildtiere» an diejenigen der Menschen stossen, kommt es immer wieder zu Kollisionen. Bedeutung des Wildtierkorridors Beim Wildtierkorridor quer durch das Tal der Leugene handelt es sich um einen traditionellen Fernwechsel von überregionaler Bedeutung. Er ist die einzige Vernetzungsachse für grössere Wildsäuger vom Jura in das Mittelland zwischen Le Landeron im Südwesten und Niederbipp im Nordosten. Gegenwärtig ist der Wildtierkorridor insbesondere für das Wildschwein von grosser Bedeutung, selbstverständlich aber auch für das Rehwild. In absehbarer Zukunft wird wahrscheinlich der Rothirsch diese Wanderroute ebenfalls nutzen. Wildtierpassage Eine Wildtierpassage ist eine tierfreundlich gestaltete Überführung, welche mit Naturboden bedeckt, vielfältig bepflanzt und reich strukturiert wird. Bei der Gestaltung der Wildtierpassage «Stück» wurde primär auf die Ansprüche der Wildschweine geachtet. Der künstliche Wildwechsel wird aber ebenfalls von Rehen, Dachsen, Mardern und Füchsen genutzt. Damit auch Amphibien günstige Bedingungen für ihre Wanderungen vorfinden, wurde auf der Brücke ein Tümpel angelegt. Von grosser Bedeutung sind die Windschutzstreifen quer durch das Tal der Leugene, sie weisen den Tieren den Weg und bieten Deckung. Wildschwein Wildschweine (Sus scrofa) sind sehr intelligente und ausgesprochen soziale Tiere. Die Muttertiere (Bachen) leben mit ihren Frischlingen sowie den älteren Töchtern in so genannten Rotten. Die männlichen Tiere (Keiler) leben als Einzelgänger. Aufgrund von zahlreichen Störungen in dicht besiedeltem Gebiet wurden die ehemals tagaktiven Tiere nachtaktiv. Oft lässt sich nur an ihren Spuren erkennen, dass hier Wildschweine leben. Wildschweine sind zwar vorsichtig, aber auch mutig: Bei Gefahr versuchen sie zunächst einmal deren Ursache festzustellen, bevor sie die Flucht ergreifen. Autobahn Die Zerschneidung der natürlichen Lebensräume und der Landschaft ist der wichtigste Faktor für die abnehmende Artenvielfalt in der Schweiz. Für praktisch alle Wildtiere stellt eine Autobahn eine unüberwindbare Barriere dar. An vielen Orten sind zwar Über- und Unterführungen vorhanden. Diese werden aber höchstens von Füchsen oder Mardern benutzt. Rehe, Wildschweine und andere Wildtiere trauen sich weder auf eine schmale Brücke noch in einen Tunnel.Wildtierpassagen können verhindern, dass der «Vierbeiner-Verkehr» zum Erliegen kommt.
An den nach Süden exponierten Felsen und Geröllhalden des Vorbergs steigen die Temperaturen im Sommer stark an. Die humusarmen Kalkböden sind stark durchlässig und der trockene, sommerliche Abendfallwind («Bärgluft») sowie die «Leuziger-Bise» sorgen für eine zusätzliche Austrocknung. Nur speziell angepasste, wärme- und trockenheitsliebende Tier- und Pflanzenarten können hier gedeihen. Wanderfalke Der etwa krähengrosse Wanderfalke (Falco peregrinus) gilt als der wendigste, mutigste und schnellste Greifvogel. Er jagt in erster Linie fliegende Vögel. Mit eng an den Körper angelegten Flügeln stürzt er sich wie ein Geschoss auf seine Beute. Im Sturzflug erreicht er so bis zu 200 km pro Stunde – die höchste Geschwindigkeit, die je bei einem Wildtier gemessen wurde!Als Horstplatz wählt der Greifvogel mit Vorliebe passende Höhlen oder Nischen in Felswänden, seltener in Steinbrüchen. Vor 30 Jahren war der Wanderfalke vom Aussterben bedroht. Heute leben wieder über 200 Paare in der Schweiz.
Buchs Der Buchs (Buxus sempervirens) ist ein immergrüner, buschiger Strauch mit lederartigen, kleinen Blättern. Er kann über 5 m hoch und bis zu 500 Jahre alt werden. Der wärmeliebende Buchs ist im atlantischen Europa und im Mittelmeergebiet zu Hause. Bei uns findet man ihn vorwiegend als Ziergehölz in Gärten und Parkanlagen. Grossflächige Buschwälder wie am Fuss der Chilcheflue sind erst wieder im Rhonetal unterhalb von Genf anzutreffen. 
Flaumeiche Die Flaumeiche (Quercus pubescens) ist ein sommergrüner, 5 m - 20 m hoher Baum. Der Stamm ist meist krumm und reich verzweigt. Ihren Namen trägt die Flaumeiche, weil ihre jungen Zweige anfangs flaumig dicht behaart sind. Nicht selten wächst der Baum aus Felsspalten und es scheint, als ob er ohne Humus auskommen könnte. Am Vorberg sind die Flaumeichenbestände meist mit Hagebuchen durchmischt. Hier ist der einzige Flaumeichenstandort im Kanton Bern, neben den Restvorkommen am Bielersee, wo die Bäume zum grössten Teil dem Rebbau weichen mussten. Österreichische Schwarzwurzel Von schwer zugänglichen Felsbändern der Westerfluh leuchten bereits im April die gelben Blüten der österreichischen Schwarzwurzel (Scorzonera austriaca). Es handelt sich um eine sehr seltene Pflanze, welche ausser in Pieterlen nirgends im Kanton Bern vorkommt.Mit einem Wachsüberzug, der die Verdunstung reduziert, passt sich die österreichische Schwarzwurzel dem trockenen Lebensraum an; so kann sie mit geringen Wassermengen auskommen.Zur gleichen Pflanzengattung wie die österreichische Schwarzwurzel gehört auch die Garten-Schwarzwurzel, deren längliche Wurzeln in den Wintermonaten als Gemüse gegessen werden. Schutzwald braucht Pflege Ein Schutzwald muss gepflegt werden, denn nur so lässt sich die Schutzleistung kontinuierlich sicherstellen. Der ideale Schutzwald ist aus verschieden hohen und unterschiedlich alten Bäumen zusammengesetzt. Besonders schützen Stämme mit einem Durchmesser von 30 cm - 40 cm. Damit die Fläche dauernd bestockt ist, entnimmt der Förster die Bäume einzeln oder in kleinen Gruppen. Einzelne Stämme werden liegen gelassen und auch die Äste bleiben im Wald zurück. Im Entstehungsgebiet des Steinschlags darf es keine instabilen und schweren Bäume geben. Bäume, die nicht gut verankert sind, müssen gefüllt werden. Waldwirkungen und Steinschlag Der Wald verhindert die Entstehung von Steinschlag, weil die Wurzelschicht wie ein Netz den Boden mit den Steinen zusammenhält. Zudem ist das Waldklima gegenüber dem Freilandklima viel ausgeglichener: Das Wechselspiel von Gefrieren und Auftauen des Wassers, welches das Gestein sprengt, ist im Waldesinnern nicht so ausgeprägt. Die Waldbäume bremsen auch den Lauf abstürzender Steine und stoppen sie. Der weiche Waldboden, Asthaufen sowie Sträucher dämpfen die Energie der Steine beim Aufprall und verringern so deren Geschwindigkeit. Mauereidechse Die Mauereidechse (Podarcis muralis) ist vorwiegend in Südeuropa beheimatet. Bei uns kommt sie ausschliesslich in felsigen und steinigen Lebensräumen vor. Sie bevorzugt offene südexponierte Standorte, die nur wenig bewachsen sind. Zudem müssen genügend Spalten und Hohlräume als Versteckmöglichkeiten vorhanden sein. Die Mauereidechse wird 15 cm – 18 cm lang (inkl. Schwanz). Die Oberseite der Tiere ist graubraun bis braun gefärbt und mit einem schwarzen Fleckenmuster gezeichnet. Als einzige Reptilienart des Kantons Bern lässt sich die Mauereidechse praktisch ganzjährig beobachten.