National oder regional bedrohte Pflanzenarten entlang der Leugene
Entlang der gesamten Leugene wurden 2010/2013 also 11 national bzw. 27 regional gefährdete und 13 national bzw. 31 regional potentiell bedrohte Pflanzenarten
nachgewiesen.Auch die Gesamtzahl von über 410 im Jahr 2010 und/oder 2013 beobachteten Arten ist fürs Mittelland ausserordentlich hoch. Handelt es sich doch
um ein lineares Element von 20–50m Breite in einer intensiv genutzten Ebene mit einer Siedlung. Zusammen mit der hohen Zahl seltener Arten belegt dies
eindrücklich den Erfolg der Renaturierung der Leugene. Allerdings gibt es keine Artenlisten oder Vegetationsaufnahmen (abgesehen von EK 4 und EK 5) vor der
Renaturierung, daher kann leider kein direkter Vergleich mit früher vorgenommen werden. Die meisten der gefährdeten Arten dürften aber vorher nicht an der
Leugene vorgekommen sein. Aus floristischer Sicht kann also eine sehr positive Schlussbilanz gezogen werden.
Leider tritt an der Leugene oberhalb von Pieterlen eine für die Schweiz neue,
invasive Wasserpflanze auf, das Brasilianische Tausendblatt (Myriophyllum
aquaticum).Sie hat ein hohes schadenstiftendes Potential sowohl wirtschaftlich
(erhöhter Unterhaltsaufwand, verstopfte Kanäle etc.) wie auch für die Biodiversität
(Überwucherung, Verdrängung anderer Arten). Die dekorative und daher beliebte
Pflanze für Aquarien, stammt ursprünglich aus Südamerika. Die Bekämpfung zur
Verhinderung der Ausbreitung der Art läuft.
Wasserpflanzen und Ufervegetation
Zwischen Juli und September wurden die Probestrecken begangen, die
vorkommenden Pflanzenarten bestimmt und deren Deckungsgrad
geschützt.Mit der Renaturierung des oberen Leugeneabschnittes wurden die
Wachstumsbedingungen für die aquatische und semiaquatische Vegetation
wesentlich verbessert. Es konnten sich vielfältige Wasser- und
Uferpflanzengesellschaften entwickeln. Am Standort 4 wächst eine artenreiche
Pflanzengesellschaft mit Binsen, Seggen, Schilf, Mädesüss, Blutweiderich und
Rossminze. Im Wasser bilden Wasserpest, ästiger Igelkolben, Bachbungen-
Ehrenpreis, Brunnenkresse und Krauses Laichkraut dichte
Bestände.Wasserpflanzen bieten wichtige Kleinlebensräume für unzählige
wirbellose Kleintiere und Jung- und Kleinfische. Damit können mit der
massvollen Förderung der Wasservegetation auch die Nahrungsgrundlagen und
Überlebensbedingungen für diese zwei Artengruppen deutlich verbessert
werden.Gesamthaft hat die Vegetation im und direkt am Wasser in den
Abschnitten der 4. und 5. Bauetappe durch die Renaturierung deutlich an Wert
gewonnen. Die Artenvielfalt ist erheblich grösser als im vorherigen Zustand,
und die Dichte der Bestände ist zum Teil beträchtlich.
Gefährdete Artennational/regional (n/r)
Potentiellbedroht n/r
Geschätze Arten
Zusätzlich restliche
Leugene